Das innere Patriarchat und wie Du daraus aussteigst
Slogans wie „smash the patriarchy“ sind voll en vogue. Im Jahr 2021 scheint es zum guten Ton gehören, sich als Feministin zu bezeichnen und für Gleichberechtigung zu sein. Grundsätzlich wunderbar. Nur: Meinem Empfinden nach handelt es sich hierbei vor allem auch um abstrakte Buzz-Wörter, die sich gut als T-Shirt-Sprüche oder Instagram-Post machen. Nur wenige haben sich in der Tiefe damit beschäftigt, was ein solcher Slogan – zuende gedacht – wirklich fürs eigene Leben bedeutet.
Disclaimer: Ich sage nicht, dass es keine pariarchalen Strukturen gibt, die von Außen auf uns einwirken. Hier kommst Du zu meinem Beitrag darüber, wie sich diese Strukturen in Massenmedien widerspiegeln. Ich sage lediglich, dass wir diese Strukturen auch in uns tragen, darum geht es in diesem Beitrag.
In diesem Beitrag erfährst Du
- was das innere Patriarchat ist
- was Du dafür tun kannst, daraus auszusteigen
- was Dein Körper und Deine Selfcare damit zu tun haben
Wieso das innere Patriarchat ebenso stark wirkt wie das äußere
Anklagen, was andere falsch machen, sich über „die Gesellschaft“ zu beschweren und über „Umstände“ zu jammern ist leicht. Zumindest leichter als Arbeit an einem selbst, die durchaus erstmal unbequem sein kann. Und doch: Anders als das Tragen einer Anstecknadel mit einem hippen Spruch, bringt „inner work“ wirklich etwas: Deine Welt wird sich verändern und damit auch das, was Du im Alltag erlebst.
Ich sage nicht, das ich gegen Aktivismus und klare Stellungnahmen im Außen bin. Ohne innere Arbeit bleibt es jedoch bei einem Schwarz-Weiß-Denken mit dem man oft Fronten verhärtet anstatt wirklich Wandel zu initiieren. Innere Arbeit ist zeitgemäßer Aktivismus und führt nachhaltige Veränderungen herbei.
Was nämlich bei dem lauten Tamtam „gegen“ etwa „das Patriarchat“ unter den Tisch fällt: Wir tragen in der Regel das Patriarchat in uns. Und zwar als Strukturen, wie wir über uns selbst denken, wie wir uns behandeln und wie wir in die Welt treten. An unterdrückenden Strukturen wird sich erst etwas ändern, wenn wir selbst unterdrückende Strukturen in uns lösen.
Wie sich das innere Patriarchat in Dir zeigt
Ich höre Dich sagen: „Wie, aber ich unterdrücke mich doch nicht selbst“
Wirklich nicht?
Wie häufig am Tag denkst Du Sätze wie
- „Mist, ich bin zu spät“
- „Ich bin nicht gut genug/nicht schnell/attraktiv/sexy/schlau genug“
- „So ein häßliches Körperteil“
- „Ich muss weitermachen, auch wenn ich den Sinn nicht sehe und es nicht gerne mache“
- „Ich schaff das nicht“
- „Was denken die anderen?“
Na? Wie oft?
Mit genau solchen Gedanken tust Du Dir selbst Gewalt an, vielleicht sogar, ohne es bewusst zu merken. Jeder Gedanke schafft Realität. Und mit so einen inneren Milieu – geprägt durch patriarchale Denk- und Verhaltensweisen, die Du gelernt hast – verhältst Du Dich wahrscheinlich auch gewalttätig Dir selbst oder andern gegenüber.
Das kann subtil oder offensichtlicher sein: Dich selbst mit Gedanken und Sätzen wie oben runterziehen, auf Negatives fokussieren, oder auch Deinen Geist über Deinen Körper setzen und nicht gut für Dich sorgen, weil Du vielleicht noch etwas durchpushst, das Du von Dir erwartest.
Deutlich wird es auch in harschen Bewertungen von anderen – in Gedanken oder Worten: Etwa den Kontakt abbrechen, weil jemand eine andere Meinung hat, aber auch schon Lästern über andere, die nicht dabei sind.
Was wirklich gegen das innere Patriarchat wirkt
Eine radikale These: Du baust das Patriarchat in Dir – und damit das im Außen – nicht durch radikales „Smashen“ ab, sondern durch mehr Liebe – in Deinen Gedanken, Worten und Taten –, vor allem erst einmal gegenüber Dir selbst.
Was die schwarze Autorin Audre Lorde 1988 schreibt, gilt auch, wenn Du keiner Minderheit angehörst: „Caring for myself is not self-indulgence, it is self-preservation, and that is an act of political warfare.”
Du bist es wert, dass es Dir gut geht. Und zwar richtig gut: Du bist es wert, Dich dynamisch, fit, leicht, ausgeschlafen und entspannt zu fühlen. Unabhängig von Deiner Leistung und Deinem „Output“ oder dem Maß, in dem Du Dich um andere kümmerst. Mit genau diesem Gedanken löst Du Stress – und patriarchale Strukturen aus Deinem System.
Wie das gehen soll? Du musst doch erst noch…. ?
Du musst Dir Deine Pause nicht erst verdienen. Genau darin besteht der Denkfehler, der uns so viel Stress verursacht und unsere Körper langfristig runterrockt.
Und genau darin besteht die Praxis: Du darfst Dich heute gut um Dich kümmern. Es darf Dir gut gehen, während Du tust, was für Dich Sinn und was Dir Freude macht.
Und das geht auch in den Umständen, in denen Du jetzt gerade bist. Du darfst jetzt genug schlafen, gut essen und Dich so viel bewegen, dass Du richtig gerne in Deinem Körper bist. Auch, wenn sich immer noch eine Stimme meldet von „das darf ich nicht, das kann ich mir erst leisten, wenn ….(ich das Projekt abgeschlossen habe, ich mehr Geld verdiene, ich Urlaub habe…). Der einzige Weg raus aus dem Stress ist der: Zu beginnen, liebevoll zu Dir zu sein und gut für Dich zu sorgen.
Es ist der einzige Weg, den ich kenne. Fang jetzt damit an. Mit ganzheitlicher Self-Care steigst Du Schritt für Schritt aus dem Patriarchat aus.
Ich lade Dich herzlich ein zur kostenfreien Live-Masterclass „7 ganzheitliche Wege aus dem Dauerstress“.
Mittwoch, 28. Juli, 18:30
Donnerstag, 29. Juli, 12:00
Donnerstag, 5. August, 9:30
Melde Dich hier an: