In 7 Schritten zur richtigen Entscheidung
Du hast Deine Freundinnen gefragt, Tarotkarten gelegt und in Dein Horoskop geguckt. Du weißt, was Deine Mutter, Dein Steuerberater oder Deine Ärztin sagen würden. Und kannst Dich trotzdem nicht entscheiden. Das neue Jobangebot annehmen? Diese Kooperation eingehen? Kündigen? Dich für diesen Mann entscheiden? Ein Kind kriegen? Ja, äähh nein, ich mein, jein!
Was ist hier los? Die Arten und Weisen, wie Du bisher Entscheidungen getroffen hast, scheinen nicht mehr zu funktionieren: Der Rat von Freundinnen fühlt sich nicht mehr 100% stimmig an. Du ahnst, Du willst etwas anderes als sie. Aber was? Du warst es gewohnt, Eltern, den großen Bruder oder Chefs zu fragen. Weil Du wusstest, das würde dir Sicherheit schenken. Und auch das passt diesmal nicht mehr. Diesmal willst Du etwas, das vielleicht gegen das geht, was bisherige Autoritäten in Deinem Leben Dir gesagt haben.
Erstmal: Herzlichen Glückwunsch! Du bist dabei zu wachsen.
Eine Schritt-für Schritt-Anleitung zu Deiner ganz eigenen Entscheidung…
…wie Du den chaotischen Prozess, zu Deinen ganz eigenen Antworten zu kommen, gestalten kannst.
1. Die Frage formulieren
Schreibe Deine Frage, Deine Entscheidung auf. So knapp wie möglich und so spezifisch wie nötig. Das mag banal klingen, sorgt jedoch für Klarheit im Gefühls- und Gedankenchaos. Mach es ganz konkret: „Steht dieser Job jetzt für mich an“, „Steht es an, diese Investition zu tätigen?“, „Will ich diesen Mann heiraten?“. Vermeide Formulierungen, die Worte wie „sollen“ oder „müssen“ beinhalten. Du bist frei.
2. Finde raus, was Du setzen willst
Wie wichtig ist Dir diese Entscheidung? Was kostet es Dich, wenn Du es nicht angehst und in diesem Lebensbereich nichts veränderst? Wie ginge es Dir dann in einem Jahr? In drei, in zehn, in zwanzig? Inwiefern bist Du bereit, etwas zu investieren? Zeit, Arbeit, Aufmerksamkeit, Geld? Wieviel?
- Fang in diesem Stadium nicht an, Pro-und-Contra-Listen schreiben. Die greifen nicht, wenn es um einen Quantensprung für Dich geht.
- Lasse Gedanken über unmittelbare Vorteile für Dich wie Geld, neuen Status, Doktortitel erst einmal los und frage vor allem: „Was für Veränderungen und Quantensprünge wären möglich?“ Nicht nur für Dich, auch für andere. Für direkt Beteiligte wie für Menschen, die nur am Rande etwas mitbekommen. Welche grundlegenden Veränderungen könnte eine Entscheidung, neues Verhalten, eine mutige Handlung von Dir anderen ermöglichen?
3. Einen Kontext für Deine Entscheidung schaffen
Dass du deine eigene Stimme suchst, heißt nicht, dass du mit niemandem drüber reden kannst. Aber suche dir die richtigen Menschen. Die eigene Stimme finden kann auch erst einmal heißten, Dich zu fragen, mit wem Du darüber sprechen willst. Wer versteht die Frage überhaupt so, wie sie Dich beschäftigt? Wer nicht versteht, warum Dich das Thema so umtreibt, wird Dir auch nicht helfen können.
Suche Dir
a) Expertinnen und Experten
Menschen deren Perspektive für Deine Frage relevant ist, weil sie das jeweilige Fachgebiet besser kennen als Du. Den Steuerberater in Geldfragen. Die Chefin, wenn es um ihre Erfahrung geht. In Gesundheitsfragen denjenigen Ärzten und Heilpraktiker, denen und deren System und Hintergrund Du hinsichtlich Deiner Frage vertraust.
b) Mentorinnen und Mentoren
Menschen, die eine breitere Sicht auf die Lage haben und die Strukturen und Dynamiken sehen, in die wir selbst viel zu sehr persönlich verstrickt sind um sie objektiv beurteilen zu können. Das können Mentorinnen oder Mentoren sein, eine Lehrerinnen oder Lehrer. Oft hilft es schon, komplexere Themen in ihrer Präsenz einfach nur auszusprechen.
Dafür müssen diese Menschen nicht einmal physisch anwesend sein. In der buddhistischen Tradition ist es üblich, seinen Lehrer im Geiste zu rufen. Und es muss kein spiritueller Lehrer sein. Du kannst Dich einfach fragen: „Was hätte meine liebe Oma mir jetzt gesagt?“ oder sogar fiktive, historische oder geistige Wesen: „Wie würde Ronja Räubertochter reagieren?“ oder „Was würde mir Maria Madgalena raten?“
So schaffst Du Dir einen Resonanzraum von Mentorinnen und Mentoren, der Dir erlaubt, alle wichtigen Perspektiven, alle relevanten Anteile von Dir zu beleuchten. Und kommst zu Deinen ganz eigenen Entscheidungen, über die Nachbarn und alte Freunde vielleicht den Kopf schütteln. Mach Dir nichts draus: Unverständnis im Umfeld kann ein gutes Zeichen sein dafür, dass Du Dich entwickelst.
Achtung: Ein Rat von weisen Mentoren wird dann zur Sackgasse, wenn Du ihn blind befolgst, ohne gleichzeitig Verantwortung dafür zu übernehmen. Sei Dir der Konsequenzen bewusst und habe im Blick, was passieren kann, wenn Du eine bestimmte Entscheidung triffst und federe Reaktionen ab. Auch wenn es Menschen gibt, die Deine Lage in einem größeren Kontext sehen können als Du, heißt das nicht, dass sie alles sehen. Auch Gurus/Astrologen/Feng Shui-Berater sehen subjektiv und kennen oft die Details nicht, die für Dich wichtig sind. Frage nach und teile Details!
4. Die Entscheidungs-Frage stellen
Nun ist es Zeit, die Frage zu stellen. Diese klar und deutlich auszusprechen. Mehrmals. Auch wenn die Stimme zittert. Immer wieder.
Und Dich dabei zu spüren. Zu merken, welcher Teil von Dir schon beim Aussprechen und Hören wackelt oder Angst bekommt.
Wenn das Dein Ding ist, kannst Du an dieser Stelle auch das Universum um Zeichen bitten. Etwa „ich mache die Ausbildung, wenn bis dannunddann das Geld, das ich dafür brauche, auf meinem Konto ist“. Oder: „Wenn die Zeit für den Schritt reif ist, zeig mir xy“ – zum Beispiel einen Adler. „Wenn die Wohnung die richtige ist, zeig’ mir einen Adler“. Und dann hältst Du Ausschau nach den Zeichen – auf Deinem Konto, auf Plakaten oder Deinem Social-Media-Feed. Zugegeben, das ist etwas abgefahren, funktioniert jedoch, wenn Du Dich darauf einlässt.
5. Zuhören
Jetzt gilt es, Stille im eigenen Leben zuzulassen und bewusst einzuladen. Zum Beispiel indem Du Morgenseiten schreibst: Direkt nach dem Aufstehen drei Seiten ohne den Stift abzusetzen. Meditierst. Spazierengehst ohne Telefon. Die Frage im Körper bewegst: „Was macht es mit mir, wenn ich Option A ausspreche. Was, wenn ich Option B ausspreche? Wo entsteht Leichtigkeit? Wann wird es eng? Wo ist die Freude? Wo leuchtet es?“
Sehr effektiv ist es, Dich selbst aufzunehmen, während Du über das Thema sprichst und eine Freundin oder Mentorin – wieder Achtung, wen wählst Du dafür? – zu bitten, Dir zu spiegeln, was sie gehört hat. Und dann ihr genau zuzuhören.
Abende offline. Mal ein Buch aus dem Regal nehmen und auf einer beliebigen Seite aufschlagen. Ausschau halten nach Adlern. Offen bleiben. Und ehrlich sein. Akzeptieren, dass vielleicht keine Adler aufgetaucht sind. Und wenn welche aufgetaucht sind: sie festhalten. Fotos machen von den Zeichen.
6. Das Gehörte landen lassen
Es in allen Schichten ankommen lassen. Darüber schreiben. Es aussprechen. Für Dich. Dann mit anderen, die Dich darin unterstützen.
Und: Jetzt kannst Du eventuell Anteile von Dir erkennen, die Angst haben. Vielleicht melden sich Selbstsabotage-Muster, die Du kennst: Du hast auf einmal wahnsinnig viel zu tun, wirst krank, isst viel Schokolade, auf einmal ist kaum noch Geld auf Deinem Konto…. Wow, spannend!!! Genau diese Muster kannst Du jetzt beobachten. Und tief atmen und trotzdem tun, wozu Du Dich entschieden hast. Angst ist in einem neuen Zustand, in den Du gerade gehst, eine ganz normale Stress-Reaktion. Lass Dich jedoch nicht davon leiten. Steig nicht ein, in Selbstvorwürfe und oder alte Gewohnheiten, mit denen Du anderen die Schuld – und die Verantwortung – für Deine Situation gibst. Deine Entscheidung bringt wahrscheinlich so viel Licht in Dein Leben, dass jetzt kontrahierte alte Anteile von Dir um ihr Leben fürchten und sich nochmal so richtig aufbäumen. Mein buddhistischer Lehrer hat immer gesagt: „Die Tiere sind auf dem Weg nach draußen und Du siehst nur noch ihre Hintern“.
7. Die Entscheidung umsetzen
Mach jetzt innerhalb einer Woche einen ersten kleinen Schritt: Setze eine Deadline. Investiere in nötige Ressourcen. Mache einen entscheidenden Anruf.
Wem willst Du diese Entscheidung mitteilen? Wo willst Du Dich damit zeigen? Je mehr Du Deine Entscheidung teilst, desto realer wird sie. Und desto mehr verpflichtest Du Dich, die nötigen Schritte zu gehen.
Ja, das kostet Mut. Aber Du weißt ja nun, auf welche ängstlichen Anteile Du nicht mehr hören brauchst.
Viel Erfolg!
Ich freue mich darauf, Dich in Verkörperung Deiner großen Entscheidung zu sehen.
Deine Marie
Willst Du regelmäßig von mir hören und keinen neuen Beitrag verpassen? Dann trag Dich hier in meine Liste ein – als Dankeschön bekommst Du den Kurs „Werde Deine Vision“.