Lebst Du in Integrität mit Deinen Werten?
Das Jahr ist nun schon fast zu einem Viertel rum! Das nehme ich zum Anlass, mir meinen Jahresrückblick noch einmal vorzunehmen, den ich Anfang Januar damals nur an meine E-Mail-Liste geschickt habe, ihn hier zu teilen und noch einmal draufzuschauen, wie ich unterwegs bin.
Seit ich mir Zeit genommen habe, meine Werte herauszuarbeiten, nutze ich sie als Kompass bei allem, was ich beruflich und privat tue. Shoutout: Gelernt habe ich das mal von meiner tollen Mentorin und Freundin, Karriereberaterin und Coach Jutta Schwarz!
Von James Clear – der das beste Buch zum Verändern von Gewohnheiten herausgebracht hat, das ich kenne! – kommt die Idee, einen Jahresrückblick hinsichtlich der Integrität mit den eigenen Werten zu machen. Er hat sich jeweils mit einer Punktzahl von 0 bis 10 bewertet, wie weit er im Einklang mit dem jeweiligen Wert gelebt hat.
Dann mal los.
So habe ich 2018 nach meinen Werten gelebt:
1. Authentizität:
Ich verkörpere und lebe, wofür ich stehe und was ich lehre. Das habe ich getan. Und war auch sehr offen darüber, wenn ich eine schwere Zeit hatte oder mal eine Zeit lang spät ins Bett gegangen bin oder meine Morgenpraxis habe sausen lassen (obwohl Letzteres echt selten vorkam).
2. Transparenz:
Ich spreche meine Wahrheit mit Aufrichtigkeit und Umsicht, werde Dir sagen, wo ich stehe und bitte Dich, das ebenfalls zu tun. Auch eine 9, siehe oben.
3. Hohe Frequenz:
Ich beseitige Energie-Staus, Gerümpel und das, was nicht mehr gebraucht wird, sodass wahre Essenz strahlen kann. WOW, hier gebe ich mir eine 10! Ich habe sowas von ausgemistet in diesem Jahr. Kartonweise Bücher, in mehreren Schüben, die ich von meinem Vater behalten hatte und nun, 4 Jahre nach seinem Tod, war es Zeit, sie gehen zu lassen. Zum Jahresende gab es nochmal eine riesige Entrümpelungs-Aktion: Im November habe die Medical-Medium-Leberkur nach Anthony William (erscheint erst im Mai auf Deutsch, hier die englische Fassung) gemacht – meine Heilpraktikerin hat die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, der Winter ist definitiv nicht die beste Zeit für grüne Säfte und Smoothies, also bitte mindestens bis zum Vollmond im Februar warten mit Nachmachen! Das Ergebnis hat mich selbst sehr erstaunt: Gefühlt habe ich wahnsinnig viel Druck losgelassen, der jahre-, wenn nicht jahrzehntelang in der Leber steckte. Und – noch überraschender: auf einmal kam ein Anruf einer Kaufinteressentin für mein Haus im Wald. Bisher hatte ich noch gar nicht an Verkaufen gedacht – doch jetzt wollte ich es auf einmal unbedingt. Es loslassen und Platz machen für Neues. Was dann zwei Wochen später auch geschah. Eine Transporterfuhre voll Wertstoff haben wir noch beseitigt und eine Fuhre voll „Zeug“ habe ich dann zur Hälfte Zuhause integriert und zur Hälfte dann doch auch noch entsorgt. Aber der „Top-Score“ bei diesem Wert gilt nicht nur für Physiches, sondern auch für „Gerümpel“ in Beziehungen. Ich habe in diesem Jahr gelernt, auszusprechen, was zwischen mir und einem anderen Menschen steht, habe gelernt „auf meiner Straßenseite zu fegen“ und so Verbindungen wieder ins Hier und Jetzt und in neues Potential zu bringen. Hier klopfe ich mir echt auf die Schulter!
4. Hingabe an Evolution:
Ich bin tief verwurzelt in meinem Vertrauen in menschliche Entwicklung, Wachstum und Aufblühen. Ich dehne mich täglich aus, um außerhalb meiner Komfortzone zu leben. Eine 9! Angefangen mit täglicher Praxis, Yoga und Ayurveda und, neu: Kalten Duschen – der tägliche Anti-Komfortzonen-Moment :-) – war ich auch sonst mutig: Ich habe meine wichtigsten Beziehungen geklärt, bin als Coach meinen Klienten in dieser Haltung begegnet und habe sie bei Quantensprüngen begleitet. Ich habe meine ersten Online-Webinare gegeben, zwei Online-Coachingprogramme erfolgreich gelauncht und einen Vortrag zum Leadership Embodiment vor über 100 Leuten gehalten – was wirklich das erste Mal war und mir sehr viel Spaß gemacht hat, wie Du hier sehen kannst.
5. Was ist jetzt wahr?
Wenn sich etwas zeigt, das meine Wahrheit und mein Wissen in Frage stellt, höre ich zu, gebe dem Raum und schaue, ob und wie sich meine Positionen und meine Welt dadurch ändern und/oder neu formulieren. Auch eine 9! Und wieder auf verschiedenen Ebenen: Angefangen bei dem Wissen von Anthony William/Medical Medium, der in Ernährungsfragen zum Teil Ratschläge gibt, die nicht dem klassischen Ayurveda entsprechen, mir aber so geholfen haben bei meiner schlechten Haut (Ich weiß jetzt, woher Hautkrankheiten kommen und wie man sie nachhhaltig behandelt), über meine spirituelle Ausrichtung, die mit dem Kundalini Yoga und meiner Lehrerin Guru Jagat einen neuen „Nordstern“ bekommen hat, der mir unheimlich viel Speed, Liebe und Klarheit gibt, bis hin zur Wiedervereinigung mit meinem Liebsten, den ich nach einer von uns beiden dramatisch kreierten Trennung im letzten Jahr diesen Sommer endgültig „zum Mond geschickt“ hatte, nur um einige Wochen später zu merken, was das alles mit mir selbst zu tun hatte, und dass der Schlüssel in mir lag. Wir sind gerade für zwei Wochen auf Ibiza und genießen zum ersten Mal wieder Zeit zusammen, die auf einmal einfach nur friedlich ist.
6. Nachhaltigkeit:
Ich finde langfristige und ressourcenschonende Lösungen und setze sie um. 6, wirklich, hier schneide ich nicht ganz so gut ab in meinem „Holterdiepolter-Jahr“ 2018. Zwar habe ich meinen Biomüll in die Biotonne getan und bin meistens mit meinen Einkaufs- und auch Obst- und Gemüsebeuteln auf dem Markt einkaufen gewesen. Aber insgesamt habe ich echt viel weggeworfen. Immerhin die Bücher verkauft, gespendet oder in die Papiertonne und die Kleidung in die Altkleidertonne. Auch geflogen bin ich relativ viel (Indien, zweimal Kapstadt, ein innerdeutsche Flug zu einem Training, Korfu, Ibiza) und im Sommer recht viel mit einem Diesel-Auto durch die Gegend gefahren – das immerhin „geshared“ war, von einer lieben Freundin. Nun, wenigstens habe ich ein Bewusstsein im Alltag dafür, was ich konsumiere und wo es hergestellt wird. Und dieses Jahr war doch Einiges an Möbeln und auch Kleidung von diesen schwedischen Firmen dabei, die ja nicht die nachhaltigsten sind, was Produktionsbedingungen angeht.
7. Rhythmus:
Ich ehre und respektiere die Rhythmen der Natur, der Planeten, meines Körper-Seele-Geist-Systems die anderer. Wenn es Zeit dafür ist, gebe ich mich ganz. Nach großen Schritten nehme ich Zeit zum Integrieren, sodass Gelerntes landen und ich mit Klarheit den nächsten Schritt nehmen kann. Eine 6. Es fällt mir immer noch schwer, mal ein paar Tage NICHTS zu tun. Ich fange meist doch schon mit den nächsten spannenden Projekten an. Mich ayurvedisch an die Jahreszeiten anzupassen gelingt mir immer besser, je mehr ich darüber weiß. Wirkliches No-Go, das nicht wiederholenswert ist, ist, dass ich es im Jahr nicht geschafft habe, mal eine komplette Woche frei zu machen. Gut, sage ich mir, es war auch das erste Jahr meiner kompletten Selbstständigkeit, die in diesem Jahr Priorität hatte. Für dieses Jahr plane ich mir jetzt einige freie Wochen ein. Versprochen!
8. Gemeinschaftlichkeit:
Zusammen können wir mehr sehen, erreichen und sein. Wir sprechen aus und gehen in Aktion, gemeinsame Verantwortung, wenn sich etwas zeigt, das Beachtung braucht. Habe ich gemacht, ja. Eine 8. Aber insgesamt meinen Kosmos doch sehr eigenständig gesteuert, mit Hilfe und Rat von guten Mentorinnen, Mastermind-Partnerinnen, Lehrerinnen, Freundinnen und Freunden. Und doch: Vor allem brauchte ich es in diesem Jahr, zu lernen, meine eigene Stimme erst einmal ganz zu hören und ihr zu vertrauen. Sodass ich auch einige Ratschläge, besonders von Freundinnen – zu den Themen Business und Beziehung – , bewusst nicht befolgt habe. Für mich war das der richtige Weg um meinen eigenen zu finden. In diesem Jahr möchte ich mehr kollaborieren und co-kreieren: So bei einem Leadership Embodiment Workshop in Hamburg, den ich im Mai mit meiner Kollegin Ute Kühlmann aus Kapstadt gebe. Du kannst Dich bis Februar zum Frühbucherpreis anmelden.
9. Produktivität & Output:
Ich bringe Projekte zum Ende und hake Dinge ab, ohne dass sie perfekt sind. Dabei nutze ich aktuelle Tools und Methoden. Hm. An sich eine 8. Habe das viel gemacht und gelernt, Perfektion loszulassen. Aber eben auch vieles nicht gemacht. Mein wichtigstes Projekt, die Veröffentlichung meiner Doktorarbeit über „Starke Kinoheldinnen“ ist weit vorangeschritten, aber eben noch gar nicht am Ende. Also, eine magere 4. Damit ich es dieses Jahr wirklich mache!
10. Freudige Anstrengung & Spaß:
Ich begegne meinen Herausforderungen mit einer spielerischen und sportlichen Haltung und bringe einen freudigen und positiven Geist in meine Begegnungen. Besonders in der zweiten Jahreshälfte hat mir Arbeit vor allem Spaß gemacht – ob allein am Rechner oder in Gruppen- oder Einzelcoachings mit meinen so tollen Klienten. Das war für mich als doch eher Introvertierte lange ganz anders. Also, eine 7 mit steigender Tendenz!
Update Ende März: Ich bin gut dabei. Derzeit befinde ich mich in einem Schreib-Marathon, der mich wieder aus der Komfortzone bringt. Ich gehe durchgehend früh schlafen und stehe – meistens – früh auf (21-22 Uhr/ 5–6 Uhr). Seit ich mir morgens Zeit nehme, den Tag strategisch zu planen und mich darauf aufzurichten und den Tag Abends ganz ehrlich Revue passieren lasse und das SCHRIFTLICH FESTHALTE, geht es schneller, mir einzugestehen, was noch nicht funktioniert. Und: Ich bin noch transparenter geworden, teile noch offener mit, was mich bewegt, was ich denke.
Inzwischen habe ich die „Papier”-Kategorie Marie Kondo erledigt und bin stolz darauf, denn das war ohne Übertreibung jahrelang eine RIESENBAUSTELLE, wie alle wissen, die mich kennen. Gerade tauche ich noch tiefer in die Ernährung nach Anthony William ein und es macht wirklich Sinn – und fit!! :-)
Ehrlich gesagt fällt mir Wert 7 derzeit fast am schwersten: Zeit in Stille und für Verdauen, zum Spielen und Integrieren zu nehmen, ist etwas, dem ich auf jeden Fall noch mehr Zeit geben kann. Immerhin erdet mich meine Meditation sehr und hilft mir, beim emotionalen und geistigen Verdauen. In Punkt 9 werde ich mit großen Schritten besser. Siehe dieser Blogpost, der, ja, zugegeben ein Recycling einer alten Mail ist, aber das Thema gehört unbedingt hier auf den Kraftfrauen-Blog!
Ja, man könnte das jetzt Selbstoptimierung-Wahn nennen. Für mich ist es Entwicklung. Solange ich noch auf dem Boden bleibe und nicht komisch werde und vor allem auch das, wo ich gerade bin, akzeptieren kann. Wichtigste Voraussetzung zum Wachsen: Ehrlich hinschauen, was ist und das akzeptieren. Effektives Tool zum Wachsen sind dann solche nerdigen Methoden mit Zahlen :-)
Was sind Deine Werte? Kannst Du in zehn Sätzen sagen, wofür Du stehst?
Foto: J.J. Jordan
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1 Kommentar zu „Lebst Du in Integrität mit Deinen Werten?“
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