Wie Du Neumond-Energie für Dich nutzt


Früher fand ich den Vollmond viel spektakulärer als den Neumond.
 Als Kind lernte ich im Planetarium die Geschichte von dem Monster, das den Mond frisst und wieder ausspuckt und fand es höchstens ein bisschen gruselig, dass der Mond ab und zu ganz verschwand. Auf bewusster Ebene beachtete ich den Neumond einfach als ein wissenschaftlich erklärbares Phänomen, das nichts weiter für mich bedeutete. Bis ich anfing, mich mit meinem – damals unregelmäßigem und schmerzhaftem – Zyklus zu beschäftigen und die Kraft der Dunkelheit und des Rückzugs neu schätzen und kennenlernte. Ich fing an, mir die Tage um meine Menstruation herum mehr auszuruhen und lernte, dass viele Frauen mit dem Neumond bluten. Hatte ich anfangs noch Widerstände, nach Innen zu gehen und langsamer zu machen, verstand ich immer mehr, dass Rausgehen und Aktion nur langfristig funktioniert, wenn darauf auch eine Phase der Stille und der Nicht-Aktion folgt. Zunächst erschien es mir als Konzept, dass man bei Neumond ruhiger sein und mehr meditieren sollte. Mit der Zeit fing ich an, Energien in mir und um mich feiner wahrzunehmen und merkte, dass ich bei Neumond nicht so effizient arbeiten konnte wie sonst. Langsam fing ich an, mir die Neumond-Zeiten, wie auch meine Blutung, bewusst als Pausen im Monat zu gestalten.

Aber mal von vorne: Was genau ist nochmal Neumond?

Einmal im Monat steht die die Erde genau zwischen Sonne und Mond, sodass der Mond am Himmel unsichtbar wird. Er wird selbst dunkel. Hier auf dem Bild siehst Du einen abnehmenden Mond kurz bevor er ganz verschwindet.

‚Dunkelmond‘ wäre meiner Ansicht nach die richtige Bezeichnung: Denn der Mond ist einmal komplett dunkel, weg. Wohl, weil unsere Kultur Angst hat vor so einem Nichts, ja Todesmoment, hat sich der Begriff ‚Neumond‘ durchgesetzt. Dabei ist der Mond erst in der Nacht, die auf den dunklen Mond folgt, wieder als ‚neu‘ – und dann mit einer zunehmenden Sichel zu sehen.

Wenn Du Dich traust, mit dem Mond einmal im Monat in Deine Dunkelheit hinabzusteigen, kannst Du auch einmal im Monat ganz neu geboren werden. Vielleicht spürst Du in der Zeit um den Neumond herum, dass die Energie insgesamt niedrig ist: Das liegt laut Ayurveda daran, dass die Sonne in dieser Zeit energetisch von der Erde aufgeladen wird. Ein schöner Gedanke, oder? Den ganzen Monat über nährt die Sonne unseren Planeten und einmal im Monat gibt unser Planet ihr etwas zurück. Die Gezeiten entstehen durch dieses Zusammenspiel zwischen Erde und Mond. Und der menschliche Körper zu 70% aus Wasser besteht, betrifft der Mondzyklus auch uns. So ist das Hormon Melatonin, das unseren Tag- und Nachtrhythmus reguliert, bei Neumond am höchsten: Diese Phase ist also geeignet dafür, abends der Müdigkeit nachzugeben und früh schlafen zu gehen und so dem eigenen Rhythmus einen Neustart zu gönnen.

Vielleicht merkst Du, dass Du in diesen Tagen müder bist und weniger schaffst? Vielleicht zieht es Dich auch mit Deiner Aufmerksamkeit nach Innen? Folge solchen Impulsen und erlaube Dir, einmal im Monat ruhiger und langsamer zu werden oder auch ganz zum Stillstand, in ein monatliches Retreat, zu kommen.

Yogische Lehren und Ayurveda sprechen vom Neumond als dem „ersten“ Tag des Mond-Monats: An diesem Tag beginnt ein neuer Zyklus, der im Vollmond kulminiert und dann zum nächsten Neumond hin wieder abebbt. Es lohnt sich also sogar, Dein Jahr in Mond-Monaten zu planen und dabei jeweils die Phase um den Neumond zu blocken: als Zeit zum nach Innen zu gehen, auszuruhen und zu planen, was in diesem Mond-Zyklus geschehen soll.

Aus yogischer Sicht stellt sich das menschliche Drüsensystem um an diesem „ersten“ Tag des Mond-Monats, ebenso wie am 4., 11. und am Tag des Vollmonds. An diesen vier Mond-Tagen regeneriert sich der Körper und kommt wieder in Balance – wenn Du ihn lässt. Deshalb lohnt es sich, an diesen Tagen leicht zu essen, auf Genussmittel zu verzichten und viel zu trinken – wer mag, kann fasten oder Juicen. Damit erlaubst Du Deinem Körper, nicht nur physischen Ballast und Schlacken, sondern auch Emotionen, Erinnerungen und alte Glaubenssätze zu verstoffwechseln.

Laut  Ayurveda ist die Neumond-Zeit auch die günstigste Zeit für Deine Monatsblutung: Dann ist Dein Monatszyklus mit dem des Mondes synchronisiert und sowohl in der Welt als auch in Dir sinkt die Energie zur gleichen Zeit. Frauen, die erdverbunden und mit wenig künstlichem Licht um sich leben, menstruieren häufig zum Neumond. Wenn das bei Dir nicht der Fall ist, entspann’ Dich. Und vielleicht hast Du Lust, einfach ein wenig genauer auf den Mond und das Zusammenspiel zwischen Mondzyklus und Deinem Zyklus zu achten. Was das Ayurveda dazu sagt und was es bedeuten kann, wenn Du bei Vollmond oder zu einer anderen Zeit menstruiert, dazu erfährst Du mehr in einem weiteren Blogbeitrag in den nächsten Wochen.

Wie kannst Du nun die Neumond-Energie genau für Dich nutzen?

Zunächst, schau in den Kalender oder in eine App und finde den genauen Moment des Dunkelmondes. Wenn Du zu dieser Zeit ein kleines Ritual machst und den Moment bewusst begehst, ist das am kraftvollsten. Und auch hier: Entspann’ Dich. Wenn Du nicht mitten in der Nacht aufstehen oder Deinen Arbeitstag unterbrechen willst, verleg’ Deine kleine Neumond-Zeremonie einfach auf einen Zeitpunkt, der Dir besser passt: Am besten, wenn der Moment des tiefen Dunkels überschritten ist. Drei Tage lang ist die Neumond-Energie noch so stark, dass Du Dich gut mit ihr verbinden kannst. Ich persönlich mache es gern spätestens am Tag nach dem Neumond, dann ist es für mich am Kraftvollsten.

Dein Neumond-Ritual kann ganz einfach sein

Vom kurzen Journaling bis hin zum Saubermachen einer Schublade oder einer kurzen Meditation. Hier sind ein paar Ideen, inspiriert von Ayurveda und yogischer Philosophie. Such Dir ein, zwei Sachen raus, auf die Du Lust hast und die sich stimmig für Dich anfühlen und probier’ sie aus. Wenn woo-woo so gar nicht Dein Ding ist, hast Du vielleicht einfach Lust, an diesem Tag Deinen nächsten Monat zu planen.

Insgesamt um den Neumond herum:

– leicht essen, juicen oder einen Tag fasten
– viel trinken
– Journalen
– auf neue Ideen und Impulse hören, Dich auf Empfang stellen
– träumen
– wünschen, Wünsche aufschreiben
– viel ausruhen
– mehr unstrukturierte Zeit für Dich
– leichtes Yoga, vielleicht mit Mond- statt Sonnengrüßen
– Meditieren und in Stille sein
– Mantren singen oder mit Mantren meditieren um den Geist zu klären
– Mantra-Musik hören oder im Hintergrund – auch nachts – laufen lassen
– Altes Loslassen: Mit Journaling, Ölmassagen, viel Ruhe, heißen Bädern mit Salz
– einfach nur Sein
– in Dich hineinhorchen, was passieren will: Was wünschst Du Dir? Wo zieht es Dich hin?

Um den Neumond vermeiden:

– Termine, Telefonate, Events
– Deadlines und anstrengende Arbeit
– am Neumond-Tag etwas Neues beginnen und schon in Aktion treten, lieber erstmal nur planen
– Verträge abschließen, Feste, Heiraten, Dates (Letztere so viel Du willst, sobald der Mond wieder da ist!)
– Zeit mit Menschen, Tätigkeiten, Medien, die Dich runterziehen

Vor dem Neumond:

– Putzen, Aufräumen
Ausmisten, Klarschiff machen
– Abschließen, was Du in diesem Mondzyklus lassen willst
– Aufschreiben, was Du loslassen willst und die Zettel verbrennen
– Deinen Kraftplatz (Altar, Meditationsplatz, Yogaplatz) aufräumen und sauber machen
– Räuchern, mit einer Glocke klingeln oder in die Hände klatschen um Räume zu reinigen und zu klären

Während oder nach dem dem Neumond:

– Journale darüber, wie Du Dir Dein Leben wünschst, es frei fließen lassen und 10 Minuten schreiben, ohne den Stift abzusetzen und ohne Dich zu zensieren oder limitieren
– Intentionen und Ziele setzen
– Fünf Intentionen oder Wünsche so aufschreiben, als wäre das, was Du möchtest, schon da, z.B: „Ich wohne in einer schönen Wohnung“.
– eine Kerze anzünden – wenn Du hast, nimm eine frische Kerze für diesen Mondzyklus, die Du mit Deinen Intentionen und Wünschen verbindest
– neue Projekte andenken
– Neues Einladen
– Journale über Details: Wie fühlst Du Dich mit Deinem (neuen) Partner? Was macht ihr zusammen? Was möchtest Du in das wichtige Projekt einbringen? Wie sieht die Wohnung/das Haus Deiner Träume aus?
– den kommenden Mond-Monat planen
– Samen säen, Sprossen ansetzen
– Deinen Kraftplatz neu gestalten: Welche Symbole oder Objekte findest Du, die für das stehen, was Du in Deinen nächsten Monat einlädst?

Ich wünsche Dir eine wunderschöne Neumond-Zeit in der Tiefe mit Dir!

Deine Marie

 

Foto: Jan Kaluza/Unsplash

 

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