Wie viel Weiterentwicklung ist gesund? – Zwischen Selbstoptimierung und gesunder Evolution
Seit wann hat die Arbeit an einem selbst so einen schlechten Ruf bekommen?
Einflussreiche Medien schreiben negative Artikel über einen angeblichen „Selbstoptimierungs-Wahn“, den sie an Pulsmessern, Schrittzählern und Coaching-Programmen auszumachen meinen. Workshops und Seminare, in denen Menschen lernen, Altes hinter sich zu lassen und neue, für sie zielführendere Denk- und Verhaltensweisen anzunehmen, werden als „Abzocke“ verrissen.
Am Ende derartiger Berichterstattungen steht häufig der Appell, sich doch einfach mit seiner Normalität Frieden zu schließen und, wenn es ganz schlimm ist, eben Therapeuten oder Ärzte aufzusuchen.
Was ist dran am Coaching- und Weiterentwicklungs-Bashing?
In diesem Beitrag erfährst Du
- Was dahinter stecken könnte, dass gerade über persönliche Weiterentwicklung in letzter Zeit so häufig negativ berichtet wird
- Was das für Dich bedeutet
- Welche entscheidenden Fragen Du Dir stellen kannst
- Wie nachhaltige persönliche Weiterentwicklung funktionieren kann
Warum bekommt Weiterentwicklung aktuell so starken Gegenwind?
Für Aristoteles war es noch erstrebenswert, sich stets auf neue zu fragen, was „richtig“ ist zu tun, und es sich zur Gewohnheit zu machen, exzellent zu sein:
“Exzellenz ist eine Kunst, die durch Training und Gewöhnung erlernt wird. Wir handeln nicht richtig, weil wir Tugend oder Exzellenz haben, aber wir nähern uns diesen, wenn wir richtig handeln. Wir sind, was wir wiederholt tun. Exzellenz ist also keine Handlung, sondern eine Gewohnheit.” – Aristoteles –
Heute scheint es dagegen im Mainstream eine Tugend zu sein, sich dem Durchschnitt anzupassen und ja nicht zu sehr herauszustechen.
Doch was passiert, wenn wir alle lauwarm sind, in lauwarmem Wasser schwimmen und uns darauf verlassen, dass der 9-5-Job und die Regierung schon alles richten werden, damit wir unser Leben lang in der Komfortzone bleiben können?
Richtig, wir bleiben schön im Durchschnitt.
Es ist ja auch ganz schön politisch inkorrekt und unfair, sich irgendeiner Weise von anderen Menschen abzuheben.
Ok, Sarkasmus beiseite.
Was ich mich frage:
Wer oder was hat Interesse daran, den Menschen einzureden, sich zu verbessern oder nach größeren Zielen und Visionen zu streben, wäre unrealistisch, unmenschlich und im schlimmsten Falle sogar asozial – weil man sich damit von anderen abhebt?
Was für ein Irrsinn.
Eine gefährliche Story
Ich kaufe die Story nicht, dass wir mit Anfang 20 ausgewachsen sind, uns mit 30 “settlen” und ab 40, allerspätestens ab 50 verkalken und sich auf keinen Fall noch “verändern” können. Sorry! Das ist Brainwash.
Ich kenne weit über 70-Jährige, die jeden Tag meditieren, sich gesund ernähren, Yoga machen und mit einem frischen Blick auf die Welt schauen. Und ich kenne 20-Jährige, die jeden Quatsch glauben, den ihnen das Fernsehen erzählt und den möglichst sicheren Job mit der besten Altersvorsorge wählen.
Wenn wir nicht Selbstverantwortung für unser Leben übernehmen, tun das andere. Dann schwimmen wir bis an unser Ende in der lauwarmen Einheits-Suppe mit. Und diese Suppe ist zäh.
Es ist nicht leicht, da alleine rauszukommen. Denn die Moral-Polizei wartet schon – vielleicht in Gestalt unserer Familie, unserer Kollegen oder vermeintlichen Freunde. „Das gehört sich nicht“, „das geht nicht“, „das schaffst Du nicht“, „ach, mach doch lieber mal halblang“.
Was dabei auf der Strecke bleibt?
Unsere uns inheränte Fähigkeit zu Evolution: Der uns Menschen eingebaute Drang, uns zu entwickeln, zu entfalten und neue Erfahrungsräume zu betreten.
Und ich sage Dir: Das ist möglich.
Du darfst, ja solltest Dich sogar fragen:
- Wer willst Du werden?
- Was willst Du noch erleben?
- Was ist DIR wichtig (was sind Deine Werte, worin besteht Deine große Motivation?)
- Was willst Du der Welt hinterlassen, wenn Du gehst?
- Inwiefern willst Du Leben verändert haben?
Ich möchte Dir heute ans Herz legen: Lass Deine Visionskraft und Deine Sehnsüchte, Deine Träume und das, von dem Du tief drinnen weißt, dass es Dich ruft, nicht absprechen von Menschen, für die Du bequemer bist, wenn Du Dich an die Regeln hältst. Weil Du sie dann nicht an ihre eigenen begrabenen Träume erinnerst. Weil Du ihnen dann nicht schmerzhaft vor Augen führst, in was für einem Bausatz-Leben sie sich eingerichtet haben.
Ein erfülltes Leben muss weder laut noch bunt sein.
Die Influencerin auf Bali kann im Kopf bigotter sein als eine Versicherungs-Führungskraft in Stuttgart, die sich höchst bewusst darüber ist, wie sie mit ihrer Zeit, ihrem Geld und ihren Beziehungen umgeht. Ich will Dir gar nicht sagen, wie Du leben sollst. Ich will Dir nur sagen: Lebe so, wie DU willst!
Lass Dich nicht abbringen von Deinem Weiterentwicklungs-Weg.
Lass Dir nicht einreden, es wäre nicht wichtig, Dir darüber Gedanken zu machen, was DU wirklich willst. Lass Dir nicht einreden, Du hättest keine Zeit über die folgenden Fragen nachzudenken:
- Was will sich noch durch Dich leben?
- Was lässt Dich leuchten?
- Wie könntest Du die Welt nicht nur „ein bisschen besser“ machen, nach den Maßstäben, die du von anderen, Presse, Fernsehen oder aus Social Media übernommen hast? Was wäre FÜR DICH eine bessere, lebenswertere, schönere, ehrlichere Welt?
Wir Menschen tendieren dazu, zu unterschätzen, wie schnell wir uns doch verändern können. Wir überschätzen zwar, was wir in einem Jahr schaffen können, unterschätzen jedoch, was wir in drei Monaten an uns, unseren Gedanken- und Gefühls-Mustern, unseren Umgang mit unserem Körper und unserem Körpergefühl ändern können.
Wo klopft die Weiterentwicklung bei Dir an?
Ich möchte Dich einladen, Dir einmal vorzustellen, wer Du in nur drei Monaten sein könntest:
Bist Du gelassener? Entspannter? Ist Dein Nervensystem stabiler, Deine Verdauung besser?
Trinkst Du weniger Kaffee? Hast Du regelmäßige Bewegung und Meditation etabliert? Deine Wohnung ausgemistet, sodass Du es Dir richtig schön machen oder auch umziehen kannst? Passen die Sommerjeans wieder oder hast Du eine klare Vision davon wo Du mit wem und wie leben willst?
All das geht in 3 Monaten. Aber nicht, wenn Du sie einfach so verstreichen lässt und aus Solidarität mit allen anderen, die nichts ändern, nichts änderst.
- WAS genau willst Du erreichen?
- Wer genau willst Du in drei Monaten sein?
- Wie gibt sich diese Person?
- Womit verbringt sie ihre Zeit?
- Was hat sie für Gewohnheiten?
- Mit wem verbringt sie ihre Zeit?
Wir können uns verändern. Vor allem durch Meditation und Gewohnheiten, die unseren Körper und unser Nervensystem in einen Zustand versetzen, in dem wir alte Erlebnisse und alte Ideen davon, wer wir sind verdauen können.
Ich nenne das gern „Verstoffwechseln“: Mit einem guten mental-emotionalen Stoffwechsel können wir neu entscheiden, wer wir sein wollen und brauchen nicht alte Verletzungen und Traumata (und die haben wir alle) darüber entscheiden lassen, wie wir reagieren. Wir können aus gewohnten udn reflexiven Reaktionen aussteigen und mehr Raum schaffen. Um uns dann frei zu entscheiden.
Du kannst aus negativen Selbstgesprächen aussteigen.
Mach Dir einmal eine Liste der Dinge, die Du den Tag über zu Dir selbst sagst. Und dann schreibe daneben, was wirklich wahr ist. Beispiel: „Ich komm schon wieder nicht aus dem Quark, ich müsste echt schneller arbeiten.“ wird zu „Es war viel los in letzter Zeit, kein Wunder, dass ich müde bin. Vielleicht kann ich heute etwas Perfektionismus loslassen und meine Aufgaben einfach mal „halb gut“ abschließen und mich dann früh aufs Sofa legen und den Rest des Nachmittags entspannen.“
Setze Dir konkrete Ziele
Alles, was ungenau geplant oder gewünscht wird, kann auch nur ungenau oder ungefähr eintreffen. Ich empfehle Dir, Dir 3 Ziele für die nächsten Monate zu setzen und sie an einer Stelle aufzuschreiben, an der Du sie jeden Tag siehst. Erst, wenn Du konkrete Schritte auf Deine Ziele hin machst und wirklich etwas anders machst als vorher, können wir von Weiterentwicklung sprechen.
Fühle Deine Ziele
Aufschreiben ist ein erster Schritt. Wenn Du es ernst meinst, verbinde Dich auch jeden Tag mit Deinen Zielen und fühle sie, als wären sie schon eingetreten. Am besten jeden Morgen, 30 Minuten nach dem Aufwachen und jeden Abend 30 Minuten vor dem Einschlafen (mehr dazu lesen oder hören kannst Du bei Dr. Joe Dispenza). In dieser Zeit ist unser Gehirn formbar und kann sich so an die Frequenz Deiner neuen Realität gewöhnen. Wenn Du Freundinnen hast, die das komisch finden, lass sie es komisch finden.
Wie wichtig sind Dir Deine Träume? Dann sei hier diszipliniert und Du kannst dabei zuschauen, wie sich die Dinge in Deinem Leben verändern. Weiterentwicklung darf auch leicht gehen – kostet jedoch Disziplin, besonders in den Gedanken.
Gib Dir die Erlaubnis, Dich zu entfalten
Wir sind kulturell darauf konditioniert, entdeckt zu werden: Wir warten auf die Beförderung oder die Gehaltserhöhung, darauf, dass uns unsere Klienten von allein auf einmal die Bude einrennen, bloß, weil wir eine Webseite haben oder darauf, dass der Prinz auf dem finden oder
Ganz ähnlich haben wir auch gelernt, auf Erlaubnis von anderen zu warten. Die Eltern, die sagen: Hör auf mit dem Lernen für die Klassenarbeit, Du hast genug gelernt, Du darfst jetzt spielen gehen. Die Lehrer, die sagen, toll, jetzt hast Du den Stoff des Lehrplans verstanden, jetzt darfst Du das Buch für die nächste Klassenstufe lesen.
Internalisiert klingen diese Stimmen so: Du hast jetzt so hart gearbeitet, jetzt darfst Du entspannen und in Urlaub fahren.
Was wäre, wenn wir JETZT schon spielen gehen dürften? Was wäre, wenn wir uns JETZT schon mit dem beschäftigen dürften, was uns wirklich interessiert? Und was, wenn wir uns JETZT schon entspannen dürften? Auch, wenn wir noch nicht völlig erschöpft sind?
Du kreierst Dir Deine Welt. Du entscheidest, wo Du das Spiel der anderen mitspielst, und wo nur Deine eigenen Regeln gelten.
Meine Erfahrung ist, dass es leichter geht, wenn Du Dich mit Menschen umgibst, die ebenfalls so frei sind, dass sie nach ihren eigenen Maßstäben leben und sich für Weiterentwicklung entschieden haben. Eine Community ähnlich Gesinnter kann eine riesengroße Unterstützung sein. Und auch hier genügt es nicht, einfach mitzufließen.
Das Leben wartet auf Dich. Du brauchst nur mitspielen. Bei DEINEM Spiel.
Was, wenn Du HEUTE damit anfangen würdest?
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