Home-Office? Cool…. äh, und jetzt?
Praktizierst Du Social Distancing und machst Home-Office? Dann kannst Du Dir etwas von retreat-erprobten Meditierenden abschauen. So kannst Du die Zeit Zuhause – oder wo immer in der Welt Du gerade für vielleicht mehrere Wochen bist – als stärkende, produktive und sogar transformierende Rückzugs-Phase nutzen. Unbekannte, neue Situationen aktivieren den Überlebens- und Stressmodus im menschlichen Gehirn. Wenn Du jetzt zeitweise unsicher oder wirr bist, ist das erst einmal normal. Um jetzt nicht in Gewohnheiten zu verfallen, die Dich runterziehen und Dir langfristig nicht guttun, braucht es gerade jetzt genaues Navigieren.
Hier meine Tipps, wie Du diese besondere Zeit so gestalten kannst, dass Du effizient arbeitest und Dir dabei auch selbst näher kommen und Angst – die vielleicht auch gar nicht Deine ist – zu verstoffwechseln. Tu’ Dir den Gefallen und nutze diese Zeit bewusst für Dich, anstatt sie in reaktiven Mustern, auf Social Media und vor dem Fernseher vorbeiziehen zu lassen. Denn eins ist sicher: Auch diese Phase wird vorbeigehen. Mit Deinem Verhalten jetzt entscheidest Du, wie Du dastehst, wenn es in ein paar Wochen oder Monaten so weit ist.
1. Setze Deine Grundstruktur
Auch wenn Du jetzt zeitlich flexibel bist, lohnt es sich sehr, Strukturen zu etablieren. Mit Regelmäßigkeit und Routinen schaffst Du Ruhe und Erdung in Zeiten, in denen Geist und Gefühle womöglich aufgewühlt sind. Meditierende machen in Retreats häufig 4 Meditations-Sitzungen am Tag, etwa eine direkt nach dem Aufstehen, eine am Vormittag, eine am Nachmittag und eine am Abend, nach dem Abendessen. Du könntest Deinen Tag zum Beispiel in 4 Blöcke einteilen: Morgenroutine, Vormittags-Block, Nachmittags-Block und Abendgestaltung. Entscheide, wann welcher Block ungefähr beginnt und endet. Du musst Dich nicht sklavisch an Zeiten halten, wichtig ist jedoch, dass Du keinen Block ausfallen oder verwässern lässt und immer weißt, was als nächstes dran ist. Feste Essenszeiten wirken vielleicht übertrieben, bringen jedoch richtig viel Ruhe und Rhythmus ins System und Du kannst Deinen Prozess damit sehr unterstützen.
2. Einfache, gesunde Ernährung
Ein Retreat ist kein Detox, gerade, wenn Du arbeitest oder angesichts der aktuellen Lage auch Unsicherheit oder Angst da ist, gilt: iss so, dass Du stabil bleibst. Am besten drei – idealerweise häufig warme – Mahlzeiten am Tag, möglichst viel Pflanzen: Säfte, Smoothies, Getreidebrei mit Obst, Reis, Gemüse, Kitchari, Salat sind super. Gib Deinem System dazwischen Verdauungspausen, also verzichte, wenn möglich, auf Snacks. Achte darauf, zwischendurch viel zu trinken, am besten Kräutertees. Wenn es in Deinem Einzugsgebiet einen Lieferservice für Gemüsekisten gibt: Go for it! Nie war das so praktisch wie jetzt!
3. Setze einen Beginn und eine Intention für Dein Home-Office Retreat
Entscheide, wann Du „ins Retreat gehst“, wann der letzte Tag ist, an dem Du andere Menschen siehst, Einkäufe machst, etc. Buddhistische Retreats beginnen oft mit dem Ankommen und Einrichten der Räume tagsüber und einer ersten leichten Session (also in Deinem Fall Arbeit) am Nachmittag. Beim Einrichten achte auf hohe Vibes. Vielleicht gibt es noch etwas, das zuvor die Wohnung verlassen muss und in den Müll oder in den Keller kommt? Halte für eine hohe Frequenz die Oberflächen möglichst frei. Richte die Wohnung so her, dass Dich wenig ablenkt und Du sie leicht aufräumen und sauber halten kannst. Überlege Dir, was Du wo tust: Wo ist Dein Arbeitsplatz-/Zimmer, wo kannst Du runterfahren, lesen, wo meditieren und Dich bewegen? So kannst Du auch auf kleinem Raum oder zusammen mit anderen Zuhause Klarheit halten.
Mach ein kleines Ritual: Schreibe Dir auf, warum Du Dir jetzt eine Struktur schaffst. Was willst Du damit für Dich erreichen? Mit welchen Gewohnheiten könntest Du hohe Vibes sabotieren, was zieht Dich runter? Vielleicht brauchst Du eine „Not-to-do-Liste“ mit Verhaltensweisen, auf die Du jetzt verzichtest. Hänge sie dort auf, wo Du sie gut siehst. Ab dann verhältst Du Dich so, wie Du Dich in den nächsten Wochen verhalten willst. Verbringe den ersten Abend so, wie Du es die nächsten Wochen über tun willst – vielleicht mit Meditation, Lesen, Yoga, oder Wellness. Nimm es leicht an den ersten Tagen und erfülle die Struktur formal, auch wenn Du das Gefühl hast, dass Deine Gedanken noch woanders sind.
4. Steh’ mit dem Sonnenaufgang auf
– oder früher, als würdest Du zur Arbeit gehen. Denn das tust Du ja! Wenn Du ausschläfst, kommst Du viel schwerer in die Gänge. Wenn Du tagsüber müde bist, geh früher schlafen. Achte auf genügend Schlaf, gerade jetzt!
5. Beweg’ Dich vor dem Frühstück
Im Idealfall kannst Du Dir jetzt, da Fahrtzeiten wegfallen, sogar Zeit für eine ausführliche Morgenroutine nehmen. Etwa yogisch-ayurvedisch: Zunge schaben, heißes Zitronenwasser trinken, Stuhlgang, Ölmassage, kalte Dusche, Yoga und Meditation. Wenn Du meinst, weniger Zeit zu haben oder so spät wach bist, dass Du schneller an den Rechner oder ans Telefon musst, fang klein an und such Dir eine Sache davon aus – und sei damit konsequent.
6. Plane Deinen Home-Office Tag – mit Papier und Stift
Welche drei Aufgaben sind heute am wichtigsten? Achtung: nicht, am dringendsten. Die dringenden Sachen kommen auf eine eine zweite Liste. Fang mit dem Wichtigen an und erledige den dringenden Kleinkram eher in einem Rutsch am Nachmittag.
7. Kreieren geht vor Konsumieren
Wenn Du kannst, geh erst online, mach’ erst dann Dein Telefon an oder lies ein Buch, nachdem Du die erste Arbeits-Session oder zumindest eine Stunde fokussiertes Arbeiten an den wichtigsten Dingen hinter Dich gebracht hast. Zweimal am Tag Nachrichten lesen/schauen ist genug. Das Wichtigste wirst Du mitkriegen. Vielleicht entscheidest Du Dich auch, das Internet nur zu bestimmten Tageszeiten anzuhaben, zum Beispiel von 10 bis 18 Uhr oder sogar kürzer, wenn das geht. Willst Du Dir ein Limit für Social Media setzen? Google, wie Du Dein Gerät entsprechend einstellen kannst und installiere Dir einen entsprechenden Blocker. Dein Nervensystem – und Deine Produktivität – werden es Dir danken.
8. Arbeite in Zeitblöcken
Entscheide was ansteht, lege alles bereit, was Du dafür brauchst, schalte Telefon, Mail-Programm und Browser aus. Dann stelle einen Timer für 45 oder 60 Minuten fokussiertes Arbeiten. Nutze Apps wie „Be Focused“ oder „Freedom“ zur Unterstützung. Bündle Video-Calls und Telefonate in extra dafür vorgesehene Zeitblöcke. So kannst Du in anderen Zeitblöcken im Fokus bleiben. Emails kriegen eigene Zeitblöcke, ebenso wie alles andere, was Dich sonst zwischendurch unterbricht oder ablenkt.
9. Geh’ mindestens einmal am Tag raus
Tanke Sonnenlicht und verbinde Dich mit der Natur – sofern das geht, sonst setz’ Dich ans offene Fenster. Atme tief, spüre Deinen Tier-Körper und verbinde Dich damit, dass Du Teil des Kosmos bist. Das Universum ist ein sich ständig wandelnder Ausdruck von Kreativität und Leben – und Du bist auch. Halte diese Vibes hoch. Und mach auch sonst, was Dir gute Laune macht: Hey, jetzt kannst Du endlich in Arbeitspausen laut singen und tanzen, ohne dass jemand komisch guckt! :-)) Tanke Dich mit dem auf, was Dich erfreut.
10. Bewusstes Prozessieren
Schreib’ auf, was Dich beschäftigt, geh’ in Stille und nutze diese besondere Zeit, in der Du mit Dir selbst – oder auch Deinen nächsten Menschen – allein bist um zu reflektieren, wo sich Dynamiken wiederholen, die Dir nicht gut tun. Das ist Deine Zeit um ins Labor mit Dir selbst zu gehen und Dich zu entscheiden, Dich anders zu verhalten, anders zu reagieren oder gar nicht zu reagieren. Vielleicht willst Du einmal am Tag frei dazu journalen? Du darfst glücklich sein. Auch in unsicheren Zeiten. Es darf Dir gut gehen. Was brauchst Du dafür? Wer fordert Dich das Leben auf, als nächstes zu sein? Gilt es, Grenzen zu setzen? Gefühle zu fühlen oder zu kommunizieren? Tränen zu weinen? Mehr Raum für Dich zu haben? Jetzt ist die Zeit das herauszufinden. Ohne Drama. Ganz ehrlich: Diese globale Pause ist eine Riesen-Chance für Dich, alte Muster zu lösen. Angst zu fühlen, anstatt sie wegzudrücken und mit allen Anteilen auf den Boden und in eine neue Integrität und Kraft zu kommen. You can do it!
Wünschst Du Dir Gemeinschaft und Austausch mit Gleichgesinnten, während Du Dich durch die globale Pause navigierst? Dann komm in die Facebook-Gruppe „Conscious Home-Office in der globalen Pause“. Oder brauchst Du Unterstützung und Accountability beim Umsetzen Deines Home-Office-Retreats oder dem Verstoffwechseln von Angst und Enge? Buche hier einen unverbindlichen Call mit mir und lass uns zusammen herausfinden, wie Du in hohen Vibes bleibst und diese Zeit als evolutionäre Chance für Dich nutzt!
Love,
Marie
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