9 Tricks mit denen Du Deine Meditationspraxis zur Gewohnheit machst
Noch nie gab es so viele Studien und Artikel dazu, wie effektiv Meditation ist. Und gleichzeitig hat es nie so viel gegeben, was uns von unserer Meditationspraxis ablenkt oder uns davon abhält, überhaupt anzufangen.
Ich meine, dass Meditation in der heutigen Zeit die wichtigste tägliche Gewohnheit überhaupt ist: Da draußen kämpft so Vieles um unsere Aufmerksamkeit, dass wir uns, wenn wir nicht aufpassen, schnell in Gedanken- oder Gefühls-Schleifen wiederfinden. Oft sogar, ohne es bewusst zu merken. Bei Dir zu bleiben, ist eine Fähigkeit, die Du lernen kannst. Dafür braucht es jedoch Training. Und das beste Geist-Traning dafür ist Meditation.
In diesem Beitrag erfährst Du
– Wie Du mit einer Meditaionspraxis beginnst
– Wann und wo Du am besten meditierst
– Welche die richtige Meditation für Dich ist
– Wie Du Deine tägliche Meditation als Gewohnheit verankerst, sodass Du nicht mehr mit Dir diskutieren brauchst
– Welches Mindset Du brauchst, um dranzubleiben und Dich nachhaltig durch Meditation zu entwickeln
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Dein Meditations-Platz
Schaffe dir einen Ort, an den Du jeden Morgen zum Meditieren kommst. Am besten ein Platz, an dem Du wenig siehst, was Dich ablenkt. Mach ihn Dir ein kleines bisschen schön: Vielleicht mit einer Kerze oder einem Bild, das Dich inspiriert. Sobald Du morgens an diesen Platz kommst, ist klar, was passiert.
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Bestimme die Länge Deiner Meditation
Entscheide, wie lange Du Meditieren willst. 11 Minuten ist eine gute Dosis – für jeden. Wenn Du meinst, nicht so viel Zeit zu haben, fang mit 3 Minuten an. Setze Dir ein eher niedriges Ziel und committe Dich, jeden Tag für diese Dauer zu meditieren.
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Finde Deine Meditation
Entscheide, was für eine Meditation Du machst. Die einfachste Anleitung ist: Aufrecht und entspannt sitzen, auf den Atem zu achten und aufmerksam zu sein, während Du Dich entspannst. Darüber hinaus findest Du online tausende Meditationen. Wenn Du mit einem Mantra meditierst, hat das eine besonders starke Wirkung aufs Unterbewusste. Ich persönlich liebe Meditationen aus dem Kundalini-Yoga. Für Anfänger sehr geeignet sind etwa die Gewohnheiten-Meditation, Kirtan Kriya oder das Gyan Chakra Kriya. Für Fortgeschrittene, die ihre Praxis auf ein neues Level bringen wollen, empfehle ich Sodarshan Chakra Kriya oder die „Neun Körper“-Meditation. Achte bei Kundalini-Yoga-Meditationen besonders auf die Anleitung. Wenn Du Fragen hast, kannst Du Dich gern bei mir melden.
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Die beste Uhrzeit zum Meditieren
Fang vor 6 Uhr morgens an. Nach Ayurveda beginnt ab 6 die Kapha-Zeit, da werden wir leicht träge, wenn wir uns hinsetzen. Vor 6 herrscht Vata-Zeit mit den Elementen Luft und Raum. Das bedeutet: Du setzt Dich hin und die Verbindung mit dem Raum findet wie von alleine statt.
Ein ähnliches Zeitfenster findest Du um die Zeit des Sonnenuntergangs, nachdem Du Deinen Tag beendet und alle Geräte abgeschaltet hast. Die Kundalini-Teachings besagen jedoch, dass eine Meditation in den frühen Morgenstunden 40x stärker wirkt als später am Tag. Wenn das kein Ansporn ist… :-)
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Nutze Sound als Auslöser
Mit einer Musik, die Du nur zum Meditieren verwendest, schaffst Du Dir einen auditiven Trigger. Das kann ein Mantra sein, z.b. von White Sun, oder auch sphärische Klänge. Suche Dir einen Track aus und spiele ihn jeden Morgen, nach einigen Tagen weiß Dein System: Ah, jetzt wird meditiert.
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Nutze Deinen Geruchssinn als Auslöser
Finde ein ätherisches Öl oder eine Mischung, die für Dich zum Meditieren passt. Nutze dieses Öl konsequent beim Meditieren, so wird es nach ein paar Tagen zu Deinem olfaktorischen Trigger.
Es gibt zahlreiche fertige Mischungen von Herstellern reiner biologischer Öle, die etwas mit „Yoga“, „Entspannung“, „Loslassen“ oder „Balance“ heißen. Probiere aus, was Dich besonders anspricht. Nutze dieses Öl/diese Öle im Diffuser, als Raumspray oder auch direkt auf den Körper aufgetragen (Achtung, vorher recherchieren, ob das Öl, was Du benutzt, ein Trägeröl braucht, oder problemlos in kleinen Mengen auf die Haut aufgetragen werden kann) – im Zweifel immer ein Trägeröl wie Mandelöl verwenden und die ätherischen Öle sparsam dosieren.
Ich liebe ein paar Tropfen Weihrauch auf den Punkt zwischen den Augenbrauen und unter die Fußsohlen gerieben: Für mich sehr erdend und spirituell. Inzwischen hat es den Effekt, dass mein System mich, sobald ich es rieche, automatisch mit dem Zustand meiner Morgen- oder Abend-Praxis verbindet.
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Folge einer angeleiteten Meditation
Gerade beim Einstieg oder auch Wiedereinstieg kann es sehr unterstützend sein, beim Meditieren einfach einer anderen Stimme zu folgen. Tolle angeleitete Meditationen – inzwischen auch viele auf Deutsch – findest Du auf Insight Timer und anderen Meditations-Apps. Worauf Du bei der Auswahl achten solltest:
- ist Dir die Stimme sympathisch? Sonst kann es sein, dass Du die Meditation damit verbringst, Dich über die Stimme oder bestimmte Ausdrucksweisen zu ärgern – ein Zeichen von viel Pitta (Feuer und Wasser) im Geist.
- handelt es sich wirklich um eine Meditation und nicht um eine Traumreise? Traumreisen haben ihren Platz, unterscheiden sich jedoch dadurch von Meditationen, dass sie Dich erst einmal weg vom Hier und Jetzt und an einen vorgestellten Ort versetzen. Eine Meditation bringt Dich ins Hier und Jetzt, zum Beispiel durch Achtsamkeit auf den Atem oder bestimmte Körper-Regionen.
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Bewerte Deine Meditation nicht.
Das ist vielleicht der allerwichtigste Punkt: Wenn viele Gedanken da sind, ist das so. Bemerke jeden einzelnen und lasse ihn wieder ziehen, wie die Wolken am Himmel.
Wenn Du müde bist, sei müde und lass die Müdigkeit durchziehen. Höchstwahrscheinlich fühlst Du Dich danach frischer. Und wenn nicht, auch gut.
Deine Meditation zählt jeden Tag, auch wenn ein Teil in Dir vielleicht kommentiert: Heute habe ich aber die ganze Zeit geträumt. Genau darum geht es beim Meditieren: Mit dem zu sein, was ist und es so zu lassen, wie es ist. Dann kann es sich verändern. Und das wird es, wenn Du dranbleibst, versprochen!
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Belohne Dich nach dem Meditieren
Mach etwas Schönes für Dich, das Dich motiviert, die Meditation durchzuziehen: Etwa, eine Karte aus Deinem liebsten Kartendeck zu ziehen, mit einem leckeren Getränk oder Deinem Lieblings-Frühstück. Bei mir gilt die Regel: Erst nach dem Meditieren gibt es meinen Matcha – zieht fast immer. Oder erlaube Dir erst nach der Praxis, das Telefon anzumachen und ein paar Minuten auf Social Media herumzuscrollen – guter Trick, wenn Du sonst morgens als Erstes zu Instagram und Co greifst.
Was machst Du für eine Meditations-Praxis und welche Rituale und kleine Anker und Auslöser hast Du Dir drumherum geschaffen – vielleicht sogar, ohne, dass Du es bisher gemerkt hast? Schreib es mir doch in die Kommentare.