Gewohnheiten Ausgeglichenheit Ayurveda Energie

Wie ein Buch über 10 Gewohnheiten mein Leben veränderte

Nachdem ich 2015 meine Doktorarbeit eingereicht hatte, war ich ausgebrannt. Gerade die letzten Wochen hatte ich gefühlt nur am Computer verbracht, oft auch bis spät Abends. Yoga kannte und praktizierte ich zwar seit über fünf, Meditation seit über zehn Jahren – und hatte dennoch das Meiste davon für ein paar Monate auf „Pause“ gesetzt, während ich diese Extrem-Phase meines Lebens bestritt.

Dann, im Urlaub, las mein damaliger Freund (und heutiger Mann), ein Buch, das ich ihm geschenkt hatte. In eineinhalb Tagen war er damit durch und er erschien mir elektrisiert und wie verwandelt. Das Buch war „Body Thrive“ von Cate Stillman. Er begann, sich konsequent morgens vor dem Frühstück zu bewegen und direkt nach dem Aufstehen so viel Wasser zu trinken, bis er auf Toilette gehen konnte. Es faszinierte mich, wie konsequent er das durchzog.

Nur ein paar Tage vergingen, und ich hatte das Buch auch verschlungen. Wow, was war das? Eine ganz einfache und für mich intuitiv stimmige Erklärung dafür, wie körperliche Energie funktioniert und wie ich durch mein Verhalten für oder gegen meinen Körper arbeitete. Und, für mich in meinem ausgebrannten Zustand besonders interessant: Eine Erklärung, wieviel vom so genannten „Alterungsprozess“ längst nicht so dramatisch sein muss, wie ich durch Medienkonsum gelernt hatte. Zudem war mein Vater im Jahr zuvor verstorben, nach langer Krankheit, die durch die teuren Methoden der Schulmedizin nicht besser wurde, sondern ihm im Wortsinn den Rest gaben.

Ich war 34 und hatte bisher gedacht, dass nun bald der körperliche Verfall einsetzen würde. Ja, wirklich, ich wartete geradezu auf die nächsten Falten, auf die nächsten 5 Kilos und auf die schwindende Energie – spätestens, seit meine Frauenärztin mir bei meinem letzten Termin nochmal mit sorgenvoller Mine eingebläut hatte, dass es nun wirklich höchste Zeit sei, Kinder zu bekommen, wenn ich das noch wollte.

Und hier lag nun vor mir eine Anleitung, wie man sich einfach im Körper wohl fühlen konnte und gerade auch als Erwachsener noch an Gesundheit und Energie gewinnen konnte. Ich hatte deshalb sofort Vertrauen in das, was ich las, weil die Autorin, Cate Stillman, aus langjähriger Erfahrung und Beratung-Praxis sprach. Ayurveda mag zunächst kompliziert erscheinen, mit diesem Buch machte es auf einmal „Klick“, und die Basics der ayurvedischen Teachings erschienen mir einfach nur gesunder Menschenverstand.

Ich begann, die 10 Gewohnheiten umzusetzen, die Cate hier lehrte und einige gelangen mir besser, andere weniger gut. Bis ich innerhalb einer Stunde nach dem Aufstehen durch Trinken von heißem Wasser einen kompletten Stuhlgang hatte – excuse my French – dauerte es einige Monate. Da ich jedoch gelesen hatte, dass das gut sein kann, machte ich unerschrocken weiter. Und lernte, wie sehr ich vorher aus dem Rhythmus und auch ausgetrocknet war.

Insgesamt hat dieses Buch mich dazu ermächtigt, gerne einen Körper zu haben und gut für ihn zu sorgen. Ich habe im Zuge dessen gerade auch viele kulturelle Vorstellungen losgelassen. Ich höre in meinem Umfeld oft, dass Erschöpfung, Gewichtszunahme und körperliche Zipperlein aufs Älterwerden geschoben werden. „Das ist eben so“ ist ein Satz, der häufig fällt. Dank Cate und den 10 Gewohnheiten weiß ich, dass es anders ist: Ich habe in der Hand, wie ich mich fühle. Und gerade Krankheiten, die wie Damoklesschwerter aus dem Nichts aufzutauchen scheinen, haben ihren Ursprung oft – sehr logisch herzuleiten – in Lebensstil und Gefühlshaushalt – und zwar oft viele Jahre, bevor die „böse“ Krankheit ausbricht. In diesem Lichte betrachtet konnte ich auch Frieden schließen mit der Krebs-Erkrankung meines Vaters – so bitter es war, zu verstehen, dass diese auch vermeidbar gewesen wäre.

Laut Ayurveda sind menschliche Körper darauf ausgelegt 100 Jahre alt zu werden, ohne Wehwehchen und Krankheiten. Ich finde es faszinierend, dass diese Wissenschaft vom Leben das menschliche Potential bereits vor über 5000 Jahren so beschrieben hat – von wegen steigende Lebenserwartung durch die Geschichte hindurch! In der damaligen indischen Hochkultur war es offenbar normal, dass man als Mensch 100 Jahre alt wurde und es einem dabei gut ging.

Mir hat dieses praktisch anwendbare Wissen damals den Weg in ein neues Leben gezeigt – nicht weniger radikal möchte ich das formulieren. Obwohl ich dachte, dass ich gesund aß und regelmäßig zum Yoga ging, hatte ich mich in eine Art Burnout manövriert. Ich hatte schlechte Haut, keine gute Verdauung, war oft schlecht gelaunt und fühlte mich nicht wohl in meinem Körper – mit guten 5 Kilos mehr als heute und viel zu starken Monatsblutungen, die mich erschöpften und schwächten.

Ich dachte damals, dass ich viel für meine Gesundheit tat, ging zur Akupunktur, nahm Nahrungsergänzungsmittel und trank einen bestimmten Menstruations-Tee: Rückblickend alles Tropfen auf einen heißen Stein. Heute sehe ich, wie punktuell ich damals dachte. Ich dachte, ich würde einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen, war jedoch darauf fokussiert, meine Symptome verschwinden lassen. Das funktionierte nur bedingt und ich fand mich damit ab, dass ich nun mit 34 eben „alterte“.

Einfache Gewohnheiten veränderten mein Leben

Als ich auf Ayurveda stieß, räsonierten diese Lehren sehr tief mit mir. Zunächst – in anderen Büchern, die ich mir angeschaut hatte – erschien es mir sehr kompliziert und mit vielen strengen – aus meiner damaligen Sicht – Vorschriften und Ritualen. Wer hat schon Zeit, jeden Tag 5 Stunden am Tag ayurvedische Gerichte zuzubereiten oder komplizierte Behandlungen mit exotischen Kräutern selbst Zuhause durchzuführen? Ich war skeptisch.

Cates Buch vermittelte mir, was für ein Leben auf mich warten könnte, wenn ich den Druck herausnahm und mich sehr viel radikaler um mich und meinen Körper kümmerte: Vor 22 Uhr schlafen gehen und vor 6 Uhr aufstehen erschien mir dennoch monastisch, uncool und unrealistisch. Da meldete sich ein rationaler Teil von mir, der sofort eine Bedrohung darin sah – immerhin sah ich mich immer noch als „Intellektuelle“, die ihre frühen Zwanziger an Theatern verbracht hatte, wo es dazugehörte, nach den Vorstellungen noch in der Kantine beim Wein die neuesten Moves in der Kulturszene zu diskutieren. Da ich jedoch schon länger dem Theater und der Lebenswelt darum herum den Rücken gekehrt hatte, schien es auch ein möglicher Schritt, diese Identität loszulassen.

Ich schloss mich Cates Online-Community an und fand mich auf einmal in einem Umfeld, in dem es cool war, früh schlafen zu gehen, weil es alle taten. Am wichtigsten war für mich, dass ich in dieser Community alte Identitäten loslassen konnte und für mich eine neue, nun mehr zu mir passende, etablieren konnte und dabei unterstützt wurde.

Ich möchte hier von den 10 Gewohnheiten und meinem Weg mit ihnen erzählen:

1. Gewohnheit: Früh und leicht zu Abend essen

Das fiel mir nicht schwer, das hatte ich schon in meinen frühen Ausflügen in die Chinesische Medizin kennengelernt. In der Zeit, als ich im Verlag arbeitete, aß ich häufig im Büro gegen 17 Uhr oder 17:30 etwas Mitgebrachtes bevor ich nach Hause oder zu einer Yogastunde fuhr.

2. Gewohnheit: Früh Schlafen

Das frühe Schlafen war schwerer, aus oben genannten Gründen. Als ich mich jedoch umgestellt hatte, erlebte ich große Energieschübe, die ich sonst nur am Nachmittag und späten Abend oder nach einem ordentlichen Kaffee kannte. Auf einmal konnte der Arbeitstag als Selbstständige um 8 oder auch früher beginnen. Früher war es mir schwer gefallen, um 9 Uhr an meinem Büroplatz an der Uni zu sitzen. Heute beginne ich meinen Arbeitstag frisch und voller Energie um 7:30 oder 8 Uhr.

3. Gewohnheit: Den Tag frisch und neu beginnen

Morgendliche Meditation kannte ich aus meinen vielen Jahren in einer Tradition des Tibetischen Buddhismus. Ich erlaubte mir nun, die Meditation kürzer zu halten und erlebte besonders großes Glück und Klarheit, wenn ich es schaffte, vor 6 Uhr zu meditieren und mitzubekommen, was im Ayurveda „die göttliche Zeit“ genannt wird: Das Meditieren geht wie von allein, es fühlt sich an, also ob ich mich ganz einfach an etwas andocke, das schon da ist und ich bin den ganzen Tag über mit etwas Höherem verbunden. Was mich hingegen sehr herausforderte, war die Gewohnheit, morgens als erstes so viel Wasser zu trinken, dass eine komplette Darmentleerung möglich ist – ja, ich habe gelernt, wie wichtig es ist, über so ein unfeines Thema zu sprechen. Ich trank und trank – manchmal sogar mehr als 2 Liter – und nichts wollte sich entleeren. Nach den Anweisungen meiner Mentorin machte ich einfach weiter, viele Wochen lang, bis sich auf einmal etwas änderte. Ayurveda beschreibt als Zeichen von Gesundheit ein morgendliches Geschäft der Konsistenz einer Banane mit 45 cm Länge. Alles andere ist ein Zeichen von Imbalance, was letztlich die Vorstufe von Krankheit bedeutet. Das war ein wahrer Schlüssel für mich. Sobald die Sache, dank verschiedener gezielter Maßnahmen gegen die nun genauer beschreibbaren Imbalancen im Inneren – und nicht nur Beschreibung der Symptome – , ins Gleichgewicht kam, startete ich mit einem Energieschub in den Morgen, der lange anhielt.

4. Gewohnheit: Atem-Bewegungs-Praxis

Vor dem Frühstück 20 Minuten bewegen und dabei bewusst und tief durch die Nase atmen – das unterscheidet diese Gewohnheit vom reinen „Sport“. Ich begann mit Laufen oder Yoga. Über die Jahre habe ich auch viel Pranayama integriert. Kundalini-Yoga mag ich besonders, weil hier so gezielt mit dem Atem gearbeitet wird und es gleichzeitig sehr anstrengend sein kann. Insgesamt ist bei dieser Gewohnheit zentral, dass Du die Intensität des Workouts und auch die Arten der Bewegung variierst und auf Deinen Körpertyp und Deine momentane körperliche Verfassung abstimmst. Wenn ein Fliegengewicht jeden Tag sprintet, brennt es schnell aus. Wenn jemand, der ohnehin schon gemütlich ist und mehr Fett als Muskeln auf den Knochen hat, nur Atemübungen im Sitzen macht, ändert sich nicht viel. Wenn die beiden hingegen tauschen würden, würden sie in ganz neue körperliche Potentiale kommen.

5. Gewohnheit: Pflanzliche Ernährung

Das heißt nicht, zwangsläufig vegetarisch essen, sondern vor allem, Dich für Pflanzen zu interessieren und zunehmend mehr davon in Deinem Speiseplan aufzunehmen und gleichzeitig verarbeite Nahrungsmittel zu reduzieren. Je originärer ein Nahrungsmittel ist, desto besser kann Dein Körper die Nährstoffe daraus aufnehmen. Für mich hieß das, mich auch sehr für Wildkräuter wie Brennnessel und Löwenzahn zu interessieren und sie in meinen Speiseplan – Salate und Smoothies –aufzunehmen. Ich habe gelernt, wie gerade diese als „Unkraut“ stigmatisierten Pflanzen eine Wahnsinns-Power haben und mich mit einem sehr wilden Anteil von mir verbinden. Ich versuche, jedes Jahr neue essbare Pflanzen kennenzulernen, mag inzwischen viel mehr bitteres Grün und kaufe kaum noch Verpacktes aus dem Supermarkt. Wir haben eine Gemüsekiste und bestellen Reis und Linsen beim Großhandel.

6. Gewohnheit: Selbstmassage

Diese Gewohnheit war für mich am Exotischsten: Mich jeden Tag mit warmem Öl zu massieren, das meiner Konstitution entspricht. Ich nehme, wenn es kalt ist, Sesamöl, sobald es wärmer wird, Mandel- oder im heißen Sommer auch Kokosöl. Ich mache das morgens vor einer kurzen kalten Dusche und habe dafür spezielle „Ölhandtücher“. Dieses Ritual ist der größte Gamechanger für mich gewesen: Ich integriere alle Körperteile, „hole sie nach Hause“, habe mich mit Körperteilen angefreundet, die ich vorher nicht so mochte oder vernachlässigt habe. Ich fühle mich viel mehr im Körper. Du kannst damit Schlacken und Ablagerungen herausmassieren und Deinen Körper mit den Händen formen und modellieren. Auch alte Glaubenssätze und innere Blockaden können mit täglichen Ölmassagen langfristig heilen. Mit dem Öl bringst Du Liebe in alle Körperschichten und erlaubst Regeneration und emotionaler Lösung alter Geschichten. Wirklich ein Wundermittel!

7. Gewohnheit: In Stille Sitzen

Man könnte auch sagen „Meditation“, dieser Begriff ist jedoch für viele abschreckend, da hier impliziert wird, dass man dabei etwas bestimmtes tut und etwas damit erreicht. Für mich mit 10 Jahren Meditationserfahrung war es neu, diese Ansprüche komplett loszulassen und anstatt etwas zu visualisieren oder ein Mantra zu sprechen, einfach nur dazusitzen und zu üben, mich zu entspannen und dabei aufmerksam zu sein. „Achtsamkeit“ ist zu einem solchen Buzzword geworden, es gibt dazu Trainings, Seminar und zahlreiche Meditations-Apps. Dabei kannst Du auch einfach „ohne alles“ meditieren und einfach einen Timer für 5 Minuten – oder länger– stellen. Die beste Meditationsanleitung, die ich je bekommen habe lautet: „Entspann Dich – und achte darauf, was passiert“. Damit kommst Du in die Präsenz, ins Hier und Jetzt. Überall, ohne Chichi. Und erlaubst Deinem Geist, Geschehenes sich setzen zu lassen und neue Erkenntnisse aufstiegen zu lassen, die sich nicht zeigen, wenn Du Dir keine Input-Pausen gibst.

8. Gewohnheit: Rhythmisches Essen

Bereits Ayurveda kannte das, was heute als „Intermittierendes Fasten“ bekannt ist. Für mich war es neu, die Stunden zu zählen, in denen ich esse und eine tägliche – oder besser, nächtliche – Fastenzeit zu etablieren. Anders als die Biohacker rät Ayurveda dabei dazu, die größte Mahlzeit zwischen 11 und 14 Uhr zu Dir zu nehmen und nach 18 Uhr nicht mehr zu essen. Je nach Körpertyp werden 13 bis 18 Stunden Fasten empfohlen und sind durchaus gesund. Filigranere Menschen sollten sich dabei am unteren Ende des Spektrums orientieren, Kräftigere, Fülligere kommen häufig so richtig in ihre Kraft, wenn sie sogar nur eine große Mahlzeit am Tag zu sich nehmen. In der Fastenzeit wird viel heißes Wasser getrunken. Ich musste für meinen Vata-Typ erst herausfinden, dass für mich 14 oder 15 Stunden häufig ausreichen, mit 16 wurde ich manchmal etwas flatterig. Für mich hat sich damit meine Verdauung sehr verbessert, meine Haut wurde klar und meine Cellulite hat sich „selbst verdaut“. Zentral bei der ganzen Sache ist, dass man anstatt den Zucker-Stoffwechsel ständig zu befeuern, den Körper darauf umstellt, den Fett-Stoffwechsel zu aktivieren. Daher sind gute Fette zentral. Zudem ist es ratsam, sich auf einen Rhythmus einzupendeln, dem man dann jeden Tag folgt.

9. Gewohnheit: Sinnesorgan-Pflege

Ayurveda kennt für jede Körperöffnung ein – pflanzliches – Öl: Augen, Ohren und Nase werden mit regelmäßigen einfachen Ölanwendungen für Zuhause jung und klar gehalten. Eine täglich gespülte und eingeölte Nase schützt vor Viren und Erkältungen. Bei Scheidentrockenheit hilft ein Tampon mit Kokosöl und Öl-Einläufe haben eine sehr stark regenerierende Wirkung auf das ganze Nervensystem. Es muss gar nicht so abgefahren sein: Schon ein Tropfen Ghee in die Augen vorm Schlafen lindert Bildschirm-Trockenheit, ein Tropfen Sesamöl in der Nase schützt vor Viren. Zentral ist das Verständnis, dass der Alterungsprozess vor allem damit zu tun hat, wie wir über unsere Sinnesorgane die Welt wahrnehmen. Und hier gilt es genau hinzuspüren: Was wollen die Augen mehr sehen, die Ohren mehr hören? Bereits, öfter den Fernseher abzuschalten und stattdessen Musik zu hören kann Balsam für das ganze System sein und es jung halten.

10. Gewohnheit: Leben in Gelassenheit

Stress oder Flow – Wir haben die Wahl. Mich fasziniert es, dass wir lernen können, Stress sehr fein zu bemerken und uns dann mit einfachen Mitteln wie tiefem Atem durch die Nase in einen gesünderen Zustand bringen können. Oft stecken Traumata tief im Körper und doch lassen sie sich häufig bis zu gewissen Graden auch mit ganz einfachen Praktiken lösen, die wir selbst durchführen können. Denn Stress macht krank, auch wenn er latent ist. Für mich war es bahnbrechend, zu erkennen, dass Stress nicht einfach aufgrund äußerer Umstände da ist, sondern dass ich immer eine Wahl habe: Und Stress ist nie produktiver als Entspannheit. Es mag sich aufregender anfühlen, letztlich bin ich jedoch viel weniger produktiv, habe ein eingeschränktes Blickfeld und vergifte meinen Körper mit Hormonen, die von Natur aus für wirkliche Ausnahmezustände ausgelegt sind. Bin ich im Flow und im Vertrauen, vermittel mir mein Körper genau, gut und was nicht so gut für mich ist. Heute fühle ich mich jünger und vitaler als vor 5 oder 10 Jahren. Ich genieße es, energiegeladen und mit Freude das tun zu können, wozu ich mich gerufen fühle. Im besten Fall 100 Jahre lang!

Das war mein Transformationsweg mit den 10 Gewohnheiten.

Wie Du merkst, habe ich mich sehr verändert. Auch mein Umfeld bestätigt das. Ich habe vor allem auch alte Identitäten losgelassen und angefangen, meine Bedürfnisse nach dem „Sauerstoffmasken“-Prinzip an erste Stelle zu stellen: Erst, wenn es mir richtig gut geht, kann ich auch für andere da sein. Und das umso mehr, je besser es mir geht. Und ja, das ging nicht immer ohne Gegenwind von Menschen, die das „egoistisch“ oder langweilig fanden. Ich habe mich davon frei gemacht.

Insgesamt hörst Du sicher heraus, dass es bei diesem Weg um viel mehr geht, als Dich „fitter“ zu fühlen oder weniger krank zu sein: Du kommst in Deine Mitte, lernst Deine Potentiale kennen und hast Energie, in die Welt zu bringen, was Dir am Herzen liegt.

Weshalb ich Dir „Dein Körper, Dein Leben“ gerade in diesen Zeiten ans Herz lege

Der zentralste Punkt, der Cates Buch und ihren darin dargelegten Ansatz von anderen im Westen verbreiteten Ayurveda-Ansätzen unterscheidet, besteht darin, dass die individuelle Konstitution (die Doshas Vata, Pitta, Kapha, zu denen man inzwischen in besseren Frauenzeitschriften sehr allgemeine und pauschalisierende Tests findet) zunächst nicht im Mittelpunkt steht. Aus meiner Sicht ist es ein typisch westliches Missverständnis, dass wir erst unseren „ganz individuellen Typ“ kennen müssen, bevor wir bereit sind, etwas an unserem Lebensstil verändern.

Drei Jahre lang habe ich die „Body Thrive“-Gewohnheiten gecoacht und in meinen Gruppen drehte es sich auch sehr häufig um „was darf ich denn essen als Kapha?“ – eine berechtigte Frage, dennoch: Erst einmal sind wir alle Menschen. Und uns allen tut es gut, früh schlafen zu gehen, uns zu bewegen und Zeit in der Natur zu verbringen.

Uns allen tut es gut, Pausen zwischen den Mahlzeiten einzulegen und uns so zu verhalten, dass sich der Körper regeneriert und aus einem Entzündguns-Zustand herauskommt. Letztere sind verantwortlich für schreckliche unerbittliche Krankheiten. Der Grad an Entzündungen im Körper entscheidet auch über Infektionen und Krankheitsverläufe. Gerade diese Punkte werden im allgemeinen Diskurs viel zu wenig verhandelt, wie ich finde.

Diese 10 Gewohnheiten stärken das Immunsystem und halten uns auch emotional stabil – bis ins hohe Alter. Ich würde es sehr begrüßen, wenn diese Fakten auch in den aktuellen Debatten mehr Raum einnähmen. Zumindest ist dieses Buch eine Anleitung, wie jede und jeder die eigene Gesundheit selbst in die Hand nehmen kann. Möge die nun erschienene deutsche Übersetzung dieses Buches von Cate Stillman dazu beitragen.

 

Das Buch von Cate Stillman ist auf Deutsch im Kamphausen Verlag erschienen: „Dein Körper, Dein Leben“ heißt es, und ich kann es nur wärmstens empfehlen. Ich wünschte, ich hätte es vor 20 Jahren schon in den Händen gehalten. Heute kann ich nur dazu raten, es schnell zu lesen und nicht noch weitere Monate oder Jahre ohne dieses Wissen und diese einfachen Gewohnheiten verstreichen zu lassen.

War dieser Einstieg in die 10 Gewohnheiten für Dich interessant? Früher habe ich sie in einem Programm gelehrt. Heute integrieren wir die nach meiner Erfahrung wichtigsten davon in der Conscious Leaders Mastermind.

 

Anmerkung: Dieser Artikel ist eine – anlässlich des Erscheinens von „Dein Körper, Dein Leben“ – überarbeitete und erweiterte Fassung eines Beitrags, den ich im Mai 2020 zu den 10 Gewohnheiten veröffentlicht habe.

 

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2 Kommentare zu „Wie ein Buch über 10 Gewohnheiten mein Leben veränderte“

  1. Liebe Marie,

    habe deinen Artikel mal wieder aufmerksam gelesen… und nehme ihn als Anlass, mich wieder mit Öl zu massieren und mehr Ayurveda zu integrieren. Ich bestelle jetzt mal das Buch. Danke dir für deine Offenheit :-)

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